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Robert Schneider in the laboratory
Helmholtz Munich | Amelie J. Kraus

Prof. Dr. Robert Schneider

Leiter des Instituts für Functional Epigenetics, Sprecher der Internationalen Helmholtz-Edinburgh Research School für Epigenetik “EpiCrossBorders”

"Erfolg in der Forschung kann einfach sein - man muss nur Kollegen einstellen, die besser sind als man selbst.”

"Erfolg in der Forschung kann einfach sein - man muss nur Kollegen einstellen, die besser sind als man selbst.”

Akademische Laufbahn

Während seiner gesamten wissenschaftlichen Laufbahn war Robert Schneider fasziniert davon, wie die DNA im Zellkern gepackt wird, und wie unterschiedliche Grade der DNA-Verdichtung Genexpressionsprogramme und zelluläre Funktionen regulieren. Im Laufe der Jahre hat er an der Entschlüsselung der Funktion von Chromatinmodifikationen gearbeitet und deren Rolle bei der Chromatindynamik, bei der epigenetischen Umprogrammierung und bei umweltbedingten Krankheiten untersucht. Sein langfristiges Ziel ist es, die Kräfte der Epigenetik für die Behandlung von Krankheitsprozessen einzusetzen.

 

Neugierde als Ansporn

Nach seiner Promotion an der Ludwig-Maximilians-Universität München arbeitete Robert als Postdoktorand im Labor von Tony Kouzarides am Gurdon Institute (Universität Cambridge, UK). Dort begann er, epigenetische Mechanismen zu untersuchen. Sein Hauptaugenmerk lag auf der Histon-Methylierung und der Frage, wie diese kleine chemische Modifikation - die damals neu war - die Transkription reguliert. Von Cambridge wechselte Robert an das Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg (Deutschland), wo er 2005 als Max-Planck-Forschungsgruppenleiter seine eigene Forschungsgruppe aufbaute. Während dieser Zeit erweiterte er sein Interesse an unbekannten Modifizierungsseiten und Arten von Histonmodifikationen (am Linker-Histon H1 und in der zentralen Region der Kernhistone) und deren Rolle in der Chromatindynamik sowie bei der epigenetischen Reprogrammierung. Im Jahr 2006 war er Mitbegründer der International Max Planck Research School (IMPRS-MCB) in Freiburg, die junge und neugierige Doktoranden in einem internationalen Umfeld in modernsten Forschungsstrategien ausbildet. Im Jahr 2012 wurde Robert als "Directeur de Rechérché" an das IGBMC in Straßburg (Frankreich) berufen, wo er zu den Gründern des "Nuclear Dynamics and Signalling Programme" gehörte und den "Chaire Gutenberg" erhielt. Seit seiner Zeit in Straßburg hat sein Team wesentlich dazu beigetragen, zu verstehen, wie Histon-Modifikationen die Chromatinfunktion in gesunden und kranken Zellen regulieren.

Seit 2016 ist Robert Direktor des Instituts für Funktionelle Epigenetik (IFE) am Helmholtz Zentrum München (HMGU) und Professor an der Fakultät für Biologie der LMU München. Seine Forschungsgruppe untersucht weiterhin die Funktion von Histon-Modifikationen, wobei ein neuer Schwerpunkt auf dem Zusammenspiel von zellulärem Stoffwechsel und Histon-Modifikationen liegt. Seit seinem Wechsel nach München hat Robert seine Forschung auch auf das Verständnis des epigenetischen Gedächtnisses und der Umprogrammierung in einzelnen Zellen ausgedehnt. Seit kurzem ist seine Gruppe von dem aufstrebenden Gebiet der Epitranskriptomik fasziniert und nutzt nun ihr Fachwissen über Methylierung nun auch für die Methylierung von RNA. Roberts Ziel ist es, die Epigenetik zur Vorhersage, Beobachtung und Beeinflussung der Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Krankheit und Umwelt zu nutzen und auf diese Weise neue Ziele für künftige therapeutische Maßnahmen zu ermitteln.

In den letzten Jahren hat sich Robert Roberts mit großem Engagement für die Förderung der nächsten Generation wissenschaftlicher Führungskräfte durch verschiedene Mentorentätigkeiten eingesetzt. Derzeit ist er wissenschaftlicher Sprecher der International Helmholtz-Edinburgh Research School for Epigenetics "EpiCrossBorders", die zukünftige Führungskräfte in der Epigenetik ausbildet, und ist Mitbegründer von epigenetics@HelmholtzMunich.